Moorbrand fordert 350 Einsatzkräfte der Region

Moorbrand fordert 350 Einsatzkräfte der Region

Einsatznummer: 2020-010
Alarmierungsart: Meldeempfänger, Sirene

Alarmierungszeitpunkt: 6. April 2020 – 15:35 Uhr
Einsatzdauer: 5 Stunden 30 Minuten
Einsatzort: Karlshöfener Moor, Bremer Str.

Einsatzart: Feuer
Mannschaftsstärke: 16
Fahrzeuge: 12-45-6 (LF 10 Vollersode), 12-21-6 (TLF 16/24 Tr Vollersode), 12-17-6 (MTW Vollersode), MZA (Vollersode)
Weitere Kräfte: DRK-SEG, Of Hüttenbusch, Polizei, Weitere Einheiten aus dem Lk Rotenburg


Einsatzbericht:

Montagnachmittag, strahlender Sonnenschein, 23 Grad … Was plant man als Feuerwehrmann? Richtig - einen schönen Grillabend mit der Familie (das war zumindest mein Plan).

Dies musste aber um 15:35 Uhr einer anderen Aufgabe weichen. Um diese Uhrzeit löste die ILS Bremerhaven Meldeempfänger und Sirenen in der Gemeinde Vollersode aus.
Und der Alarmierungstext auf dem Meldeempfänger ließ nichts Gutes erahnen:

"Einsatz Karlshöfener Moor, Bremer Straße // F 02 // Feuer im Moor, Amtshilfe Lk Rotenburg"

Kameraden, die schon viele Jahre in der Feuerwehr waren, war da schon klar - das wird eine längere Geschichte! Sie sollten recht behalten.
Bereits am Ortsausgang Vollersode konnte man quasi "auf Sicht" die Einsatzstelle anfahren (die noch ca. 10 km entfernt war), da von hier aus schon die starke Rauchentwicklung zu sehen war.

An der Einsatzstelle angekommen konnte man bereits etliche Ortswehren sehen, die lange Schlauchleitungen ins Moor verlegten und mit Feuerpatschen bewaffnet, gegen das Feuer ankämpften. Aber das wichtigste für die Feuerwehr bei so einem Einsatz fehlte … Wasser! Die vorhandenen Gräben führten aufgrund der Trockenheit nicht genug Wasser und Hydranten gab es in dem Bereich nicht.
Ein Teil der Ortsfeuerwehr Vollersode wurde in die direkte Brandbekämpfung eingebunden und der Rest unterstütze im Pendelverkehr für die Wasserversorgung.

Dazu fuhren unsere beiden Wasserführenden Fahrzeuge die nächstgelegenen Hydranten an und transportierten das Wasser dann zu Pufferbehältern an der Einsatzstelle. Unser Löschfahrzeug (LF) fasste 1.200 Liter Wasser und das Tanklöschfahrzeug (TLF) 2.400 Liter. Somit versorgten wir die Einsatzstelle an diesem Tag mit mehr als 30.000 Liter Wasser.

Das reichte natürlich nicht ansatzweise, um den Brand eines 30.000 qm großen Areals zu löschen. Somit wurde im Laufe des Nachmittages die Alarmierungsstufe von "F02" auf "F05" erhöht. Weitere Kräfte (u.a. zwei Kreisbereitschaften) mit überwiegend wasserführenden Fahrzeugen wurden alarmiert, so dass bis zu 350 Einsatzkräfte aus über 20 Ortswehren der Region, des DRK und der Polizei gleichzeitig vor Ort waren. Auch ein Flugzeug zur Erkundung wurde eingesetzt. So konnte u.a. der Pendelverkehr massiv erweitert werden und eine stabile Wasserversorgung sichern. Nach 5 Stunden konnte von der Einsatzleitung "Feuer unter Kontrolle" gemeldet werden.

Für uns war nach Rückfahrt und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft um ca. 21:30 Uhr Einsatzende.