Technik und Fahrzeuge
Die Ausrüstung der Feuerwehr – Gegenwart und Vergangenheit
Anfang 2014 konnte ein Löschgruppenfahrzeug 10 (LF 10) in Dienst gestellt werden.
Als Fahrgestell dient ein geländesgängiger MAN 13.290 TGM 4×4 BL mit 213 kW (290 PS). Der Fahrzeugaufbau wurde von der Firma Schlingmann GmbH & Co KG aus Dissen erstellt.
Das Fahrzeug verfügt über einen Löschwassertank mit 1.200 Liter Volumen und eingebaute FPN 10-2000. Vier Atemschutzgeräte sind im Mannschaftsraum untergebracht, so dass sich die Einsatzkräfte bereits während der Anfahrt für eine Atemschutzeinsatz ausrüsten können. Das Fahrzeug verfügt desweiteren über einen Hydraulisch ausfahrbaren Lichtmast mit 4 XENON-Scheinwerfern für das sofortige Ausleuchten der Einsatzstelle.
Da die Ortsfeuerwehr Vollersode bei größeren Einsätzen in der Gemeinde Hambergen für den Aufgabenbereich Wasserversorgung vorgesehen ist, wurde die Normbeladung um folgende Gerätschaften und Materialien erweitert:
Das Fahrzeug ist zur Aufnahme von hydraulischen Rettungsgerät und entsprechendem Zubehör vorbereitet. Es kann insofern zu einem HLF 10 hochgerüstet werden.
Das Tanklöschfahrzeug 16/24 Tr wurde im Frühjahr 1999 in den Dienst gestellt.
Als Fahrgestell dieses Fahrzeuges dient ein Mercedes Benz 917 mit 125 kW (170 PS). Der Aufbau wurde von der Firma Ziegler aus Gingen erstellt.
Das Fahrzeug verfügt über einen Löschwassertank mit einem Volumen von 2.400 Litern. Als Pumpe ist eine FPN 16/8 verbaut. Im Geräteraum sind vier Atemschutzgeräte untergebracht. Neben weiterer üblicher Normbeladung verfügt das Fahrzeug unter anderem über einen Druckbelüfter zum schnellen Entrauchen von Gebäuden.
Das allradgetriebene Fahrzeug ist insbesondere dazu geeignet, Löschwasser auch an abgelegene Einsatzstellen in den umfassenden Moor- und Waldgebieten der Gemeinde zu transportieren.
Als MTW (Manschaftstransportwagen) stellte die Ortsfeuerwehr Vollersode aus Eigenmitteln im Frühjahr 2015 einen gebrauchten VW T5 in Dienst.
Das Fahrzeug wurde entsprechend dem Einsatz bei der Feuerwehr lackiert, mit Sondersignalanlage und digitalem Sprechfunk ausgerüstet.
Das Fahrzeug wird unter anderem als Zugfahrzeug für den Mehrzweckanhänger (MZA) genutzt. Weiterhin dient der MTW als Transportmittel für nachrückende Einsatzkräfte, als Arbeitsplatz der Atemschutzüberwachung an der Einsatzstelle und für die Jugendfeuerwehr.
Der Mehrzweckanhänger wurde 1998 in Dienst gestellt.
Dieser verfügt neben einer Feuerwehrtypischen Signalbeleuchtung (die über eine eigene Stromversorgung verfügt), auch über ein Rollcontainersystem. Je nach Art des Einsatzes kann er u.a. …
…bestückt werden.
Dieses Fahrzeug wurde 1986 bei der Ortsfeuerwehr Vollersode in Dienst gestellt und diente uns 28 Jahre lang zuverlässig bei Diensten und Einsätzen.
Es handelte sich um einen LKW von Mercedes (Modell 814) mit Vorderradantrieb, einer Motorleistung von 136 PS und einem maximalen Gesamtgewicht von 7,49 Tonnen. Somit war lediglich ein PKW Führeschein der damaligen Klasse 3 notwendig, um das Fahrzeug zu führen. Den Umbau zu einem Löschfahrzeug wurde von der Firma Ziegler durchgeführt. Ausgelegt war das Fahrzeug dann für eine Besatzung in Gruppenstärke (9 Personen).
Das LF 8 hatte die zu der Zeit noch typische Frontpumpe, die direkt mit dem Fahrzeugantrieb verbunden war. Zusätzlich war eine mobile TS 8/8 im hinteren Geräteraum untergebracht. Auch die Atemschutzgeräte waren noch in den hinteren Gerätefächern untergebracht, so dass sich die Einsatzkräfte erst vor Ort ausrüsten konnten.
Der Einsatzschwerpunkt der Feuerwehr lag zu der Zeit noch mehr in der Brandbekämpfung und weniger in der technischen Hilfeleistung. Daher war die Ausrüstung überwiegend auf das Löschen von Bränden ausgelegt, so dass ein Fahrzeug aus der 7,5 Tonnen-Klasse zu der Zeit gerade noch ausreichte.
Fahrerische Herausforderung war es für den Maschinisten damals, das Fahrzeug bei den Bränden in Wald und Moor aufgrund des fehlenden Allradantriebes über die unbefestigten Feldwege zu bewegen. Zum Glück gab es damals ausreichend erfahrene Kameraden aus der Landwirtschaft und dem Baugewerbe, die mit dem Fahrzeug umzugehen wussten. So blieb uns in den 28 Jahren weitestgehend die Schmach erspart, aus dem Deck gezogen zu werden.
2014 wurde das Fahrzeug dann durch ein LF 10 ersetzt und verkauft.
1972 wurde die Ortsfeuerwehr Vollersode erstmals mit einem Wasserführenden Fahrzeug ausgerüstet. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Einsatzkräfte noch vollständig auf die Wasserversorgung durch Teiche, Flüsse/Bäche und Hydranten angewiesen.
Das TLF 8 wurde von der Firma Schlingmann aus Dissen auf einen LKW „Mercedes LP 811“ aufgebaut. Dieses Fahrzeug war mit einem Frontantrieb ausgerüstet, hatte 110 PS und konnte dank seines Gesamtgewichtes von 7,49 Tonnen noch mit einem PKW Führerschein der Klasse 3 geführt werden. Die drei vorhandenen Sitzplätze ließen einen Selbstständigen Trupp als Besatzung zu.
In dem Fahrzeug war ein Löschwassertank mit einem Fassungsvermögen von 2.400 Litern verbaut. Eine im Heck fest eingebaute Pumpe „Rosenbauer FP 8/8“ lieferte eine Förderleistung von 800 l/min.
Dank dieses Fahrzeuges war es uns ab 1972 möglich, bereits während weitere Kräfte noch die feste Löschwasserversorgung aufbauten (oder gar noch auf Anfahrt waren), den ersten Löschangriff zu starten. Dieses war sowohl in der Gemeinde Vollersode, als auch überörtlich, z.B. bei der nachbarschaftlichen Hilfe eine große Hilfe.
So wurde auch dieses Fahrzeug nebst Besatzung 1975, zusammen mit vielen anderen Feuerwehren, zur Unterstützung beim Brand in der Lüneburger Heide eingesetzt.
Das Fahrzeug war bis 1999 im Einsatz und wurde dann durch ein TLF 16/24 Tr ersetzt.
Mit dem Opel Blitz erhielt die Ortsfeuerwehr Vollersode 1955 ihr erstes „richtiges“ Feuerwehrfahrzeug.
Mit der roten Lackierung, dem Blaulicht, der Frontpumpe (die über den Motor des Fahrzeuges betrieben wird) und der für den Opel Blitz typischen Rundhaube, war es ein besonderer Anblick auf den Straßen von Vollersode.
Das Fahrzeug hatte eine Motorleistung von 60 PS, bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,6 Tonnen. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 95 km/h.
Typisch für den Opel Blitz waren auch die hölzernen Sitzbänke im Mannschaftsbereich und die Alarmglocke rechts am Fahrzeug. Ein Martinhorn, wie es heute üblich ist, gab es zu der Zeit noch nicht. Platz hatte im Fahrzeug eine Staffelbesatzung (6 Personen).
Sämtliche Ausrüstung (mit Ausnahme der hölzernen Feuerwehrleiter) die für einen Löscheinsatz benötigt wurde, war im Fahrzeug verstaut. Tragkraftspritze, Saugschläuche, Druckschläuche, Strahlrohre und was sonst noch benötigt wurde – alles passte IN das Raumwunder Opel Blitz.
In heutiger Zeit bei einem Feuerwehrfahrzeug fast unmöglich.
Nach 31 Jahren Dienst wurde das Fahrzeug 1986 ausgemustert und durch ein LF 8/8 ersetzt.
Nachdem die Feuerwehr Vollersode im Mai 1945 gezwungen wurde, den erst 1943 beschaffte PKW an die Wehrmacht zu übergeben, musste der MZA bis Kriegsende wieder auf althergebrachte weise (Traktor bzw. Pferdegespann) zur Einsatzstelle gezogen werden.
Nach Kriegsende konnte für dieses Problem aber schnell eine Lösung gefunden werden. Ein zurückgelassener PKW Opel Super 6 wurde kurzerhand für den Feuerwehrdienst eingesetzt.
Mit einer Motorleistung von 55 PS, Heckantrieb und einer Höchstgeschwindigkeit von 117 km/h war dieses Fahrzeug eine ideale Zugmaschine für den MZA. Da das Fahrzeug vier Sitzplätze besaß, konnte das Gespann PKW + MZA neben der Ausrüstung jetzt auch eine komplette Gruppenbesatzung (9 Personen) zu Einsatzstelle befördern.
Später wurde das Fahrzeug offiziell der Feuerwehr Vollersode als Einsatzfahrzeug übergeben und leistete bis 1955 einen guten Dienst bei der Feuerwehr.
Der Mehrzweckanhänger (MZA) war das allererste Fahrzeug, welches für den Transport von Ausrüstung und Mannschaft bei der Feuerwehr Vollersode zum Einsatz kam.
Leider gibt es nur wenige Informationen und Fotos dazu. Es kann daher weder gesagt werden, in welchem Jahr der MZA bei der Feuerwehr Vollersode in Betrieb ging, noch ob er in der Form erworben worden ist, oder von der Feuerwehr selber gebaut wurde.
Vermutlich wurden in den Anfangsjahren der Feuerwehr Vollersode sogar mehrere MZA nacheinander beschafft.
Soviel ist aber bekannt, oder kann vermutet werden:
Der MZA wurde bis 1955 eingesetzt. Ab 1955 wurden PKW und MZA bei der Feuerwehr Vollersode durch das erste Löschfahrzeug „Opel Blitz“ ersetzt.
Für die unabhängige Wasserversorgung ist eine Tragkraftspritze (alte Abkürzung TS, heutzutage PFPN) notwendig. Die bei der Feuerwehr üblichen TS (PFPN) haben ein Gewicht von 150 bis 200 kg und müssen von 4-6 Personen getragen werden. Ihr primärer Einsatzbereich ist die Wasserversorgung bei größeren Einsätzen wie z.B. Gebäudebrände.
Schnell stellte man aber fest, dass dies bei ein Problem bei Flächenbränden in unwegsamen Geländen wie Moor und Wald war. Da die TS zum Teil über längere Strecken von den Einsatzkräften getragen werden musste, war das bei dem Gewicht eine schweißtreibende Angelegenheit. Hinzu kam die nicht unerhebliche Unfallgefahr, wenn eine TS mit diesem Gewicht von 4 Personen über „Stock und Stein“ getragen werden musste.
Da bei solchen Einsätzen die benötigte maximale Förderleistung der TS nicht so hoch sein musste (wie z.B. bei einem Gebäudebrand), entschied man sich bei der Ortsfeuerwehr Vollersode für solche Art von Einsätzen, eine zusätzliche leichte TS anzuschaffen.
1972 wurde daher eine TS 2/5 (Rosenbauer RK20) in unseren Ausrüstungsbestand übernommen.
Mit einem Gewicht von ca. 80 kg wiegt sie nur halb so viel wie ein Standard-Tragkraftspritze und kann daher von 2 Personen getragen werden. Die Förderleistung liegt bei 200 l/min mit einem max. Wasserdruck von 5 bar, was für das Haupteinsatzgebiet der TS (Flächenbrände in Wald und Moor) ausreicht.
Die leichte Bauweise machte aber nicht bei der TS selber halt. Auch die benötigten Schläuche und Armaturen sind auf die TS und für den leichten Transport im Gelände ausgelegt.